District 9

Regisseur Neill Blomkamp versieht seine filmische Alien-Parabel mit einem kräftigen Schuss dunkler Melancholie und erzählt die Geschichte mit quasi dokumentarischen Mitteln. Obwohl es im Film um Ausserirdische geht, hat dieser nichts vom futuristischen Hightech-Glanz, der Sciencefiction-Filme normalerweise prägt. Der Stil des Südafrikaners wirkt unmittelbar und beklemmend und seine Geschichte ist so nah an der Realität, dass die Form der Parabel schnell in den Hintergrund rückt. Grosse Teile des Films wurden in realen Slums gedreht und die Ausserirdischen, welche die Erde erreichen sind weder sagenhafte Retter oder weise Propheten noch mächtige, den Menschen weit überlegene Eroberer. Ihre Technik ist zwar derjenigen der Menschen weit voraus, doch die Aliens kommen als Flüchtlinge auf die Erde und werden in ein abgeschottetes Camp abgeschoben. Die Hauptfigur spielt Sharlto Copley, dessen grandiose Wandlung vom gutgläubigen Bürokraten zu einem überlegenen Kämpfer für eine gerechte Sache überraschend glaubhaft und ohne falsche Romantik rüberkommt. „District 9“ ist ein teilweise fulminantes Wechselspiel aus pseudodokumentarischem Nachrichtenstil und subjektiver Kamera. Der Film ist Blomkamps ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Apartheid-Regime seiner Kindheit und Jugend. Die Story ist aber auch von den ausländerfeindlichen Unruhen 2008 inspiriert, als Bewohner der Armenviertel illegale Immigranten aus schwarzafrikanischen Nachbarländern attackierten. Die brutale, gewalttätige Ausgrenzung und Ausbeutung von Leben ist das zentrale Thema dieses Films.

USA 2009
112 Min, ,
Regie: Neill Blomkamp