Everything Everywhere all at Once
Evelyn Wang ist desillusioniert und erschöpft. Zusammen mit ihrem Mann Waymond betreibt sie einen Waschsalon, der mehr schlecht als recht läuft. Beiden sitzt das Steueramt im Nacken. Zudem steht die Beziehung ohnehin kurz vor dem Aus und die Teenagertochter will sich vor dem extra zum traditionellen Neujahrsfest aus China angereisten Grossvater als lesbisch outen.
Insgeheim fragt sich Evelyn also, ob ihr Leben nicht anders hätte verlaufen können. Sie bekommt die Chance, das rauszufinden, als sich «ihr» Waymond als Action-Man-Version seiner selbst aus einem anderen Multiversum entpuppt. Und Evelyn soll «die Eine» sein, die alle Welten vor der ultimativen Zerstörung durch das allmächtige Raum- und Zeitspringerwesen Jobu Tupaki retten kann.
«Everything Everywhere All at Once» ist ein Irrsinn, der sich in grenzenlosem Einfallsreichtum, rasantem visuellen Witz und zahlreichen Filmverweisen niederschlägt. Doch das, was die Geschichte antreibt ist das Herz, das in der leidenschaftlichen Performance von Michelle Yeoh laut und hörbar schlägt und die Emotionen auf das Publikum überträgt.
Am Ende hat man sicher gelacht, geweint, über das eigene Leben nachgedacht und etwas gesehen, das man im Kino nicht alle Tage zu sehen bekommt. Dafür sahnte der nerdige Film zu recht bei den Oscars ab und erhielt sieben Auszeichnungen.
139 Min, en/de, digital
Regie: Daniel Kwan & Daniel Scheinert