God Exists, Her Name is Petrunya

Nord-Mazedonien bewegt sich zwischen der postindustriellen Arbeitswelt und der traditionellen Welt der patriarchalen Kirche. Von beiden Welten sieht sich Petrunya ausgeschlossen. Sie hat einen Universitätsabschluss als Historikerin, aber keine feste Anstellung. Auf Drängen ihrer Mutter bewirbt sie sich in einer Nähfabrik, doch auch dort will man sie nicht. Auf dem Rückweg vom Bewerbungsgespräch platzt Petrunya in eine orthodoxe Prozession am nahgelegenen Fluss. Zu diesem Anlass dürfen die Männer – und nur die Männer! – ein ins Wasser geworfenes Kreuz an die Oberfläche befördern. Petrunya wirft sich spontan in die Fluten, angelt sich das begehrte christliche Symbol und tritt damit eine Lawine der Empörung in Gang. Die religionskritische Sozialsatire legt bissig und erfrischend die herrschaftlichen Spielregeln von Kirche, Polizei und Medienzirkus offen.

Mazedonien 2019
100 Min, mk/de, digital
Regie: Teona Strugar Mitevska