Juha
Kaurismäkis Figuren sind selten gesprächig. Starke Emotionen benötigen auch keine grossen Worte, das wussten auch die Filmpioniere der Stummfilmzeit. Nach einer dreijährigen Schaffenspause realisiert Kaurismäki 1999 mit Juha einen Stummfilm über Liebe, Verlust und Rache. Er verzichtet ganz auf die Unterstützung von Farbe und Ton. Nur der finnische Tango untermalt die starken Bilder des zuerst glücklichen Landlebens von Marja und Juha. Die Idylle wird durch den Eindringling Shemeikka zerstört. Er verspricht Marja ein besseres Leben in der Stadt. Die Hoffnungen zerschlagen sich jedoch jäh. Kaurismäki über Juha: „Heutzutage reden die Menschen unentwegt, und ohne Grund – da schadet etwas Stille nicht. So lasst uns heute – und warum eigentlich nicht, schliesslich ist es ein herrlicher Tag – das Wesen des Kinos erfahren.“
78 Min, Zwischentitel d,
Regie: Aki Kaurismäki