Khook
Hasan ist frustriert. Seit 2 Jahren steht er auf der schwarzen Liste und darf keine Filme mehr drehen. Seine geliebte Hauptdarstellerin läuft zu seinem jüngeren Rivalen über. Die psychedelischen Werbespots für Insektenvernichter, mit denen er sich über Wasser hält, finden nirgends Anklang. Weder bei seiner Frau noch auf Social Media steht er hoch im Kurs, und jetzt geht auch noch ein Serienkiller um, der bekannten Regisseuren die Köpfe abhackt – aber nicht mal der hat es auf Hasan abgesehen. Es braut sich etwas zusammen.
Vor 20 Jahren wurde Haghighi noch von Filmfestivals abgewiesen, weil seine Arbeit «nicht iranisch genug» sei. Heute inszeniert er satirisch und visuell ausufernd eine Filmindustrie, die sich zwar langsam modernisiert, aber immer noch stark von der jeweiligen politischen Stimmung abhängig ist. Dabei mischt er, wie schon in seiner Agenten-Roadmovie-Horror-Mockumentary «A Dragon Arrives» (2016), munter verschiedene Genres im grossen Topf zusammen. «Warum muss das iranische Kino ein Fremdenführer durch unser Land sein?», fragte er an der Berlinale, wo «Khook» seine Weltpremiere feierte. Er finde es ermüdend, dass der Westen immer nur sehen wolle, «wie stark wir unterdrückt werden.»
104 Min, fa/de, digital
Regie: Mani Haghighi