Kurzfilm: Ala Kirichenko
Rechercheprojekt in Chisinau, Republik Moldau, 2016 – heute
Céline Brunko in Zusammenarbeit mit Moritz Holenstein (Architekt)
Video «Ala Kirichenko» HD-Video 6.17min, Farbe; Sounddesign: Janick Zumofen
Céline Brunko und Moritz Holenstein analysierten den historisch aufgeladenen Ort Chisinãu mit Fotografie, Film-, Text- und Archivmaterial und befragten die Architektin Ala Kirichenko, die fast ihr ganzes Leben in der von Spannungen geprägten Hauptstadt der Republik Moldau verbrachte, über ihre Arbeit.
Ala Kirichenko, die heute über 80-jährige Architektin, fragt uns überrascht: «Wieso Moldawien? Wieso seid ihr an Moldawien interessiert? Wieso soll irgendwer an Moldawien interessiert sein? Ihr hättet in der Sowjetzeit kommen sollen! Damals war Moldawien ein schönes Land.» […] Nach ihrem Studium in Moskau wurde die ursprünglich aus der Region der heutigen Ukraine stammenden junge Architektin nach Chisinau gesandt. In der Hauptstadt der heutigen Republik Moldau entstand eine Art Musterstadt nach den Idealen der Sowjetunion, welche Entwicklung Ala Kirichenko massgeblich mitprägen konnte.
Durch die historisch geprägte Spannung zwischen der lokalen rumänisch orientierten Kultur und der Russischen, ist das Land nach wie vor gespalten und in einer fortwährenden Identitätskrise. Von beiden Seiten wird die Krise instrumentalisiert. Diese Ambivalenz der politischen Ausrichtung zeichnet sich auch in der gebauten Umwelt von Chisinau ab. Heute lebt und arbeitet Ala immer noch als Architektin, jedoch nun in einem kleinen privaten Büro, in Chisinau.
Photo Credit: Céline Brunko, State Circus Chişinău, MD, 2017
6 Min, Original, digital
Regie: Céline Brunko