Malina
Eine namenlose Autorin gerät in einen Strudel aus gebrochener Sprache und vereiteltem Begehren. Die experimentelle Autobiografie von Ingeborg Bachmann beruht auf einem Drehbuch von Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Radikales Kino.
«Ich habe in Ivan gelebt und sterbe in Malina», stellt unsere Autorin fest, während sie versucht, die Aspekte des Begehrens für die beiden ihr am nächsten stehenden Männer zu erfassen: Liebe und Lust für den jungen Ungarn Ivan und intellektuelle Verbundenheit mit ihrem Mitbewohner Malina, der vielleicht nur eine Projektion ist. Brutale, verwirrende Schnitte, stark stilisierte Kinematographie und purer Surrealismus umrahmen die Sinnsuche der ängstlichen Anti-Heldin. Der New Yorker lobte Malina als «einen der wenigen wirklich visuellen Filme über Schriftstellerinnen und Schriftsteller».
Unsere Vorführung bleibt der Originalfassung treu und zieht die deutsche Synchronisation vor, die die Texte von Bachmann und Jelinek in den Vordergrund stellt. Die Stimme von Isabelle Huppert wurde von der ehemaligen Wim Wenders-Muse Lisa Kreuzer gesprochen.
125 Min, ov, digital
Regie: Werner Schroeter