Parasite

«Parasite» ist ein Meisterwerk, das sich nicht in ein Genre einordnen lässt: Der Film ist zugleich Thriller, Komödie, Drama und Satire. Diese bildgewaltig inszenierte Mischung vermag bestechend auf verschiedenen und teilweise sehr subtilen Ebenen Sozialkritik zu üben.
Die Geschichte dreht sich um zwei Familien aus sehr unterschiedlichen sozialen Schichten: die wohlhabende Familie Park und die arme Familie Kim. Die Kims schmieden einen ausgeklügelten Plan, um nacheinander als Bedienstete bei den Parks angestellt zu werden, indem sie ihre Identitäten fälschen und sich gegenseitig empfehlen, ohne ihre familiäre Verbindung offenzulegen. Was zunächst als eine clevere Strategie erscheint, um dem Griff der Armut zu entkommen, eskaliert schnell zu einer Reihe unvorhergesehener Ereignisse, die in einer tragischen Wendung gipfeln.
Der Film beleuchtet nicht nur die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Klassen, sondern thematisiert auch die sozialen, psychologischen und sinnlichen Auswirkungen dieser Ungleichheiten. So sind die Parks zwar blind für die Lebensrealitäten der Kims und anderer Arbeiter, können deren Herkunft aber riechen, während die Kims die Parks sowohl bewundern als auch verachten.
Durch seine facettenreiche Darstellung der Charaktere und ihrer Interaktionen bietet «Parasite» eine scharfsinnige Betrachtung gesellschaftlicher Strukturen und legt komplexe Dynamiken von Macht, Klasse und menschlichem Streben nach einem besseren Leben offen.

Südkorea 2019
132 Min, ov/de , digital
Regie: Bong Joon-ho