TIERISCHE LIEBE

Haustiere sprechen nicht zurück, und doch sind sie oft Ersatz für fehlende oder verloren gegangene menschliche Nähe, mitunter Seelenpartner und Auffangnetz der sozialen Kälte.
Da sind etwa die beiden allein stehenden Pensionisten, die sich ihren Schäferhund per Inserat aus dem Tierheim holen, sich über die Erziehung des Tieres jedoch nie einigen und schlussendlich am mangelnden Verständnis für einander scheitern. Oder der eben entlassene Häfenbruder, dessen Unmut über die nicht mehr funktionierende Beziehung zu seiner Freundin an der Katze ausgelassen wird. Enttäuschung und Verzweiflung kennzeichnen die meisten Schicksale – Erfahrungen haben den Glauben an den (Mit)menschen zunichte gemacht, das Tier soll als Katalysator emotionaler Desorientierung fungieren.

Österreich 1995
120 Min, ,
Regie: Ulrich Seidl