Wie der Wind sich hebt

Miyazaki mischt visuell spektakulär die Biografie des Flugzeugingenieurs Jiro Horikoshi, der im Japan der 20er- und 30er-Jahre um seine Integrität kämpft, mit Elementen seines eigenen Lebens.

Seiner Kurzsichtigkeit wegen kommt für Jiro eine Karriere als Pilot nicht in Frage. Trotzdem bleibt er besessen von Flugzeugen. In seinen von lebenden Bomben und monströsen Zeppelinen heimgesuchten Träumen, untermalt von menschlichen Soundeffekten die sich in Erdbeben und Maschinengeräusche einschleichen, zeichnet sich bereits früh ab, dass er ohne die Rüstungsindustrie keine schönen Flugzeuge bauen wird. Doch ähnlich wie Nolan’s «Oppenheimer» ist auch Jiro machtlos gegen seinen kreativen Trieb.

Miyazaki bringt seinem Protagonisten zwar Sympathie entgegen, erteilt ihm aber keine Absolution.

Japan 2013
127 Min, jp/de, digital
Regie: Hayao Miyazaki