Newsletter 20.06.2024

Liebe Freunde und Freundinnen des Kino Nische.

Demnächst im Kino

Lo squartatore di New York (Der New York Ripper)

Ein Serienkiller zieht durch New York und tötet schöne Frauen – nicht ohne sie vorher zu quälen. Der erfahrene Polizeileutnant Fred Williams, der den Fall übernimmt, wird von dem Mörder mit Anrufen verhöhnt. Das Spezielle daran: Seine Stimme klingt wie diejenige von Donald Duck. Williams zieht einen renommierten Professor hinzu, der ihm hilft, ein psychologisches Profil des Mörders zu erstellen. Währenddessen überlebt eine Frau namens Fay einen Angriff, und nun leben sie und ihr Physikerfreund Peter in der Angst, dass der Mörder zurückkehrt. Lucio Fulcis Mischung aus Giallo und Slasher ist aus mehreren Gründen bemerkenswert. Selbst für Fulci ist dies ein ziemlich brutaler Film, der gewisse Ähnlichkeiten mit dem Schlitzer-Klassiker «Maniac» von 1980 aufweist. Nicht nur versucht sich Fulci ebenfalls an einer psychologische Studie des Mörders. Auch die Verfolgungsjagd in einer U-Bahn-Station erinnert anerkennend an den zwei Jahre zuvor gedrehten US-Film von William Lustig. Aus heutiger Sicht ist die Darstellung der Frauenfiguren sicher fragwürdig, für einen Giallo sind sie aber immer noch recht interessant angelegt und einigen von ihnen wird sogar mehr Widerstandskraft zugesprochen als in anderen Genrevertretern. Darüber hinaus ist «Lo squartatore di New York» recht unterhaltsam – nicht nur aufgrund der übertriebenen Sexploitation-Szenen und einiger Fremdschäm-Dialoge. Lustig ist vor allem das irritierende «Quack Quack» des Mörders, das zwar nicht ganz so wie bei Donald Duck gesprochen wird, aber mit einer hohen, piepsigen Stimme. Dieses seltsame Geräusch hat die Jahrzehnte seit der Erstveröffentlichung des Films überdauert.

zum Film

Programm März 2025
«GIALLO!»

Tatort, aber mit aufgeschlitzten Kehlen und literweise Kunstblut: Gialli sind das Gorehound-Kontrastprogramm zum gemächlichen Sonntagabendkrimi. Die Storys der Gialli, welche ihren Namen von den gelben Einbänden italienischer Krimi-Groschenromane haben (von it. «giallo» für gelb), unterscheiden sich in Bezug auf Anlage und Anspruch meistens gar nicht so sehr von der durchschnittlichen Folge Polizeiruf 110: jemand kommt in einigermassen unzimperlicher Manier zu Tode, und der Zuschauer wird bis zum letzten Moment darüber im Unklaren gelassen, wer der Killer ist. Anders sieht es mit den Motiven der Mörder aus, die sind nämlich normalerweise von der ersten Sekunde an klar: so werden sie meist durch ein massives psychologisches Trauma in ihrer Kindheit oder andere psychopathologische Ursachen zu ihren Schandtaten getrieben. Und diese Taten haben es in sich: ohne viele Sentimentalitäten befördern die Killer ihre Opfer ins Jenseits, wobei auch schon einmal Gliedmassen abgetrennt- und der ein oder andere Schädel eingedetscht wird. Diese überzogenen Gewaltdarstellungen haben verschiedenen Gialli auch schonmal einen Platz auf dem Index beschert (aus diesem Programm wurde dieses Schicksal zum Beispiel Lucio Fulcis «Lo squartatore di New York» zu Teil, womit der Film in Fulcis Œuvre allerdings keinen Ausnahmefall darstellt). Wer sich daran nicht stört, bekommt hier deftige Unterhaltung geboten. Definitiv nicht für die ganze Familie geeignet!

Hinweis: Die Filme «Sei donne per l’assassino» (Blutige Seide) und «Lo squartatore di New York» (Der New York Ripper) zeigen wir in der Originalversion mit englischen Untertiteln.

Fr 21. März 2025 • 09:31 Uhr

So 02. März 2025 • 19:30 Uhr

Sei donne per l'assassino (Blutige Seide)

So 02. März 2025 • 19:30 Uhr

Megamall - Vorfilm

So 09. März 2025 • 19:30 Uhr

Non si sevizia un paperino (Quäle nie ein Kind zum Scherz)

So 16. März 2025 • 19:30 Uhr

Berberian Sound Studio

So 23. März 2025 • 19:30 Uhr

Lo squartatore di New York (Der New York Ripper)

Mi 26. März 2025 • 18:30 Uhr

Generalversammlung Kino Nische-Verein

So 30. März 2025 • 19:30 Uhr

Profondo Rosso (Rosso – Farbe des Todes)

zum Programm