Newsletter 31.03.2022

Liebe Freunde und Freundinnen des Kino Nische.

Demnächst im Kino

Tatami

Während der Frauen-Judo-Weltmeisterschaften in Tiflis, Georgien, zeigt die iranische Judokämpferin Leila (Arienne Mandi) bessere Leistungen, als alle ausser vielleicht ihrer Trainerin Maryam (Zar Amir Ebrahimi) erwartet hatten. Leilas Erfolg stellt für die iranische Regierung allerdings ein Problem dar, denn er bedeutet, dass sie im Finale womöglich gegen eine israelische Kämpferin antreten muss. Das Regime sieht es als eine Demütigung für den Iran an, unter Umständen gegen den Erzfeind Israel zu verlieren. Deshalb setzt es die eigene Sportlerin unter Druck, vorzeitig aus dem Turnier auszuscheiden – indem sie eine Verletzung vortäuschen soll. Doch Leila weigert sich vehement ihren Traum aufzugeben und setzt ihre Siegesserie fort, weshalb es in der Halle zu persönlichen Drohungen kommt und im Iran ihre Eltern entführt werden. «Tatami» ist der erste Spielfilm, bei dem eine iranische Filmemacherin (Zar Amir Ebrahimi, die auch eine der beiden Hauptrollen spielt) und ein israelischer Filmemacher (Guy Nattiv) gemeinsam Regie geführt haben. Nattiv und Amir Ebrahimi zeigen in ihrer Mischung aus Sportfilm und Politthriller auf eindrückliche Weise, wie sich komplexe und hochbrisante sozial-gesellschaftliche Gegebenheiten mit spannendem Genrekino verbinden lässt. Schauspielerisch überzeugt Ebrahimi als zwischen Angst und Reue zerrissene Figur genauso wie Mandi, die sich mit aller Wucht gegen das Unrecht stellt. Der in ästhetischem Schwarz-Weiss gedrehte Film beruht auf wahren Begebenheiten. Einerseits auf der Geschichte des Judoka Saeid Mollaei, andererseits auf derjenigen der Boxerin Sadaf Khadem.

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Programm März 2025
«GIALLO!»

Tatort, aber mit aufgeschlitzten Kehlen und literweise Kunstblut: Gialli sind das Gorehound-Kontrastprogramm zum gemächlichen Sonntagabendkrimi. Die Storys der Gialli, welche ihren Namen von den gelben Einbänden italienischer Krimi-Groschenromane haben (von it. «giallo» für gelb), unterscheiden sich in Bezug auf Anlage und Anspruch meistens gar nicht so sehr von der durchschnittlichen Folge Polizeiruf 110: jemand kommt in einigermassen unzimperlicher Manier zu Tode, und der Zuschauer wird bis zum letzten Moment darüber im Unklaren gelassen, wer der Killer ist. Anders sieht es mit den Motiven der Mörder aus, die sind nämlich normalerweise von der ersten Sekunde an klar: so werden sie meist durch ein massives psychologisches Trauma in ihrer Kindheit oder andere psychopathologische Ursachen zu ihren Schandtaten getrieben. Und diese Taten haben es in sich: ohne viele Sentimentalitäten befördern die Killer ihre Opfer ins Jenseits, wobei auch schon einmal Gliedmassen abgetrennt- und der ein oder andere Schädel eingedetscht wird. Diese überzogenen Gewaltdarstellungen haben verschiedenen Gialli auch schonmal einen Platz auf dem Index beschert (aus diesem Programm wurde dieses Schicksal zum Beispiel Lucio Fulcis «Lo squartatore di New York» zu Teil, womit der Film in Fulcis Œuvre allerdings keinen Ausnahmefall darstellt). Wer sich daran nicht stört, bekommt hier deftige Unterhaltung geboten. Definitiv nicht für die ganze Familie geeignet!

Hinweis: Die Filme «Sei donne per l’assassino» (Blutige Seide) und «Lo squartatore di New York» (Der New York Ripper) zeigen wir in der Originalversion mit englischen Untertiteln.

So 02. März 2025 • 19:30 Uhr

Sei donne per l'assassino (Blutige Seide)

So 02. März 2025 • 19:30 Uhr

Megamall - Vorfilm

So 09. März 2025 • 19:30 Uhr

Non si sevizia un paperino (Quäle nie ein Kind zum Scherz)

So 16. März 2025 • 19:30 Uhr

Berberian Sound Studio

So 23. März 2025 • 19:30 Uhr

Lo squartatore di New York (Der New York Ripper)

So 30. März 2025 • 19:30 Uhr

Profondo Rosso (Rosso – Farbe des Todes)

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