Die Regisseurin gewann mit diesem Film als zweite Frau überhaupt die Goldene Palme in Cannes. Versuche, hier den Plot zu erklären, wären eher sinnlos. Ducourneau stützt sich auf Vibes und Exzess über Logik, und rührt den Genre-Mischmasch mit der grossen Kelle an. Irgendwo zwischen Schwarzer Komödie, Body Horror, LGBTQ+-Identitäts-Drama und Porträt einer Serienkillerin, findet sie in der Achterbahnfahrt des Films überraschend Menschliches. Ein wildes, sperriges Stück Film, das sich vehement der Kategorisierung widersetzt.

Der persönliche Ausdruck über das Tanzen spielt im Film eine wichtige Rolle. Die Choreographie stimmt, egal ob gemordet, getrauert oder gefeiert wird.

ACHTUNG! Wegen Konzert im Gaswerk bleibt die Nische diesen Sonntag geschlossen.

Wir freuen uns nächste Woche wieder auf euch.

In Zusammenarbeit mit dem «Art Or Trash»-Cinema Podcast präsentieren wir dieses Jahr am Samstag 19.Oktober ihr jährliches 5-Filme Horrorspektakel von Mittag bis Mitternacht. Tickets nur im Vorverkauf auf Eventfrog.

Wie immer gibt es fünf Filme aus verschiedenen Epochen des Horrors. Von den Klassikern des Golden Age-Horrors bis zum modernen Post-Horror. Selbstverständlich bleiben die Filme wieder ein Geheimnis.

Zu den Filmen gibt es jeweils Einführungen zur Kontextualisierung. Ausserdem gibt es passende Trinkempfehlungen, und in der Gaswerk Küche sorgt die Nische für kulinarisches Wohlbefinden.

Der Zeitplan ist wie folgt:

Türöffnung 12:00

Film #1: 12.30
Film #2: 14.30
Film #3: 16.30
Film #4: 19.00
Film #5: 21.00

Noé lotet erneut die Grenzen des Erträglichen aus: Eine junge Tanztruppe feiert die erfolgreiche Generalprobe vor ihrer US-Tour und wird durch eine Ladung von heimlich mit LSD verstärktem Sangria aus der Bahn geworfen.

«Entstanden durch die Idee, die besten Tänzerinnen und Tänzer Frankreichs zu filmen, beweist ‚Climax‘ erneut das immense Talent von Noé. Befreit von jeglichem Zwang wirbelt die Kamera herum, erhebt sich und stürzt ab, segelt mit faszinierender Maestria durch den Raum. Auf hypnotisierende Art und Weise verwandelt sich die Party zunehmend in einen Totentanz mit Höllensoundtrack. Ein wildes Ballett ohne Rücksicht auf die Netzhaut.» (Xenix)

Wuchtiges Remake des Giallo-Meisterwerks über eine von Hexen geführte Tanzschule, diesmal angesetzt im politischen Tumult des RAF-Berlins der 70er-Jahre.

Als Horror-Fan ist man ja meistens skeptisch gegenüber Remakes von Klassikern. Speziell wenn sie fast eine Stunde länger sind und von Arthouse-Regisseuren gemacht wurden, die sonst mit dem Genre bisher nicht viel am Hut hatten. Die stilistischen Unterschiede sind indes auch sofort offensichtlich: Die Farben sind grau und gedrückt, statt satten 70er-Jahre-Prog Rock gibts Radiohead’s Thom Yorke, und es wird knapp 10’000% mehr getanzt.

Wer sich seiner Vorurteile entledigt, merkt bald, dass Guadagnino das Original nur als Sprungbrett benutzt und in allen Facetten dem Film erfolgreich seinen eigenen Stempel aufdrückt. Das Hexen- Ensemble aus Europäischen Charakterdarstellerinnen (angeführt von Tilda Swinton in einer dreifachen Rolle) macht Spass, die Stimmung ist hypnotisch, die Choreographie wird immer ritualistischer, und das Chaos der Aussenwelt verschmilzt zunehmend mit den Geschehnissen im Haus.