Crazy Cage
Die Filme diesen Monat drehen sich um die wildeste Kraft des Kinos: Nicolas Cage. Mal verletzlich, mal überdreht, mal völlig ausser Kontrolle – aber immer zu 100 Prozent präsent. Seine Figuren lieben, leiden, brennen; sie stürzen in kosmische Abgründe, durchleben fiebrige Rachefantasien oder klammern sich an die letzten Reste ihrer Menschlichkeit.
Wir tauchen ein in düstere Wälder, wo okkulter Wahnsinn blüht («Mandy»). Wir folgen einer jungen FBI-Agentin, die mit wachsender Beklemmung einem dämonisch anmutenden Serienmörder nachspürt («Longlegs»). Wir rasen über staubige Highways voller surrealer Verheissungen («Wild at Heart»). Und wir erleben ein neonfarbenes Sci-Fi-Inferno, das Lovecrafts kosmischen Horror zu neuem Leben erweckt («Color Out of Space»). Cage ist die Konstante im Chaos. Und Chaos ist seine Königsdisziplin.
Seid also unbedingt dabei, wenn Nicolas Cage auf mutierten Alpakas in den Wahnsinn reitet!
Programmation: Sarah Stutte
So 07. Dezember 2025 • 19:30 Uhr
Mandy
In «Mandy» tobt Nicolas Cage durch ein visuelles Fieber, das gleichermassen Albtraum, Kunstinstallation und Heavy-Metal-Albumcover ist. Panos Cosmatos erschafft eine Welt aus glühenden Höllenlichtern, Synthesizerklängen und apokalyptischer Gewalt, in der Liebe und Wahnsinn Hand in Hand gehen.
Als die titelgebende Mandy von einer fanatischen Sekte entführt und geopfert wird, verwandelt sich ihr Freund, der Holzfäller Red, in einen unaufhaltsamen Racheengel. Das Resultat: Kettensägen-Duelle, phantasmagorische Bilder in Tiefrot und ein Nicolas Cage, der mit jedem Schrei ein eigenes Genre erfindet. «Mandy» ist verstörend, hypnotisch und brutal poetisch – ein moderner Kultfilm.
121 Min, en/de, digital
Regie: Panos Cosmatos
So 14. Dezember 2025 • 19:30 Uhr
Longlegs
Oz Perkins’ Longlegs ist ein eiskalter Serienkiller-Horror voller satanischer Andeutungen. FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe) untersucht eine Reihe von scheinbar unerklärlichen Familienmorden. Die Spuren führen zu Longlegs – einer teuflisch verzerrten Gestalt, die Nicolas Cage mit verstörender Theatralik verkörpert.
Perkins setzt weniger auf Blut als auf unnachgiebige Spannung: geflüsterte Botschaften, unheilvolle Symbole und Bilder wie eingefrorene Albträume. Ein Horrorfilm, der sich langsam in den Nacken krallt – und eine von Cages furchteinflössensten Rollen.
102 Min, en/de, digital
Regie: Oz Perkins
So 21. Dezember 2025 • 19:30 Uhr
Wild at Heart
Dem in diesem Jahr leider verstorbenen David Lynch zum Gedenken: Er mixt Popkultur, Märchen und Albtraumlogik zu einem wilden, schmutzigen Love-On-The-Run-Thriller. Sailor (Nicolas Cage) und Lula (Laura Dern) lieben sich heiss – so heiss wie die Schlangenlederjacke, die Sailor als Symbol seiner Individualität trägt. Doch ihre Flucht durch den amerikanischen Süden wird zum surrealen Roadtrip, gesäumt von Killern, Hexen, Elvis und explosiver Lynch’scher Bildfantasie.
Cage spielt Sailor als überlebensgrossen, singenden, kämpfenden Romantiker, während die Realität ringsum langsam den Verstand verliert. «Wild at Heart» gewann 1990 die Goldene Palme in Cannes – und bleibt ein fiebrig-erotischer Trip ans Ende der Vernunft.
125 Min, en/de, digital
Regie: David Lynch
So 28. Dezember 2025 • 19:30 Uhr
Color out of Space
Nach über zwei Jahrzehnten kehrt Richard Stanley mit einer glühenden Lovecraft-Adaption zurück: Ein violett schimmernder Meteorit stürzt auf den abgelegenen Bauernhof der Familie Gardner – und langsam, aber unausweichlich verändert er alles. Die Natur mutiert, Tiere und Menschen beginnen zu zerfallen, Realität und Vernunft lösen sich auf.
Nicolas Cage trägt den Film als Vater Nathan, der immer stärker in groteske Exzesse kippt, während seine Familie zu Gefangenen einer Macht wird, die ihre dunkelsten Seiten freilegt. «Color Out of Space» ist ein Rausch aus neonfarbenem Horror, handgemachten Effekten und kosmischem Grauen. Hypnotisch, seltsam schön – und zutiefst beunruhigend.
111 Min, en/de, digital
Regie: Richard Stanley