Programm

Wohin, Flüchtling?

Seit dem Zweiten Weltkrieg waren noch nie so viele Menschen weltweit auf der Flucht. Sie fliehen vor Gewalt, Hunger und Elend. Rund sechzig Millionen Menschen befinden sich gegenwärtig weltweit auf der Suche nach einer neuen, sicheren Heimat. In Europa ist das Dublin-Abkommen gescheitert, bleibt aber weiter bestehen. Flüchtlinge stranden in den Grenzländern, die komplett überfordert sind, was zu Ghettoisierung und politischen Spannungen führt. Das Thema verschwindet zunehmend aus unseren Medien, ein Grund mehr, es auf unsere Leinwand zu bringen. Dazu feiert Radio Stadtfilter am 3. März 2019 im Kino Nische sein 10-jähriges Jubiläum.

Programmation: Laura und Nicole

So 03. März 2019 • 19:30 Uhr

FM

Englische OV ohne Untertitel!
Am Wochenende des 2./3. März feiert Radio Stadtfilter seinen zehnten Geburtstag – und neben diversen Feierlichkeiten gibt es auch einen Filmabend in der Kino Nische. Passend zum Jubiläum des nicht-kommerziellen Senders wird «FM» gezeigt, der wie kein zweiter Radio-Film das kreative Chaos feiert. Eine tapfere Radiotruppe lehnt sich gegen die kommerziellen Pläne der Teppichetage auf – und wird nicht nur von Stars wie Linda Ronstadt, sondern auch von einem engagierten Publikum unterstützt.

USA 1978
104 Min, en, digital
Regie: John A. Alonzo
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So 10. März 2019 • 19:30 Uhr

Human Flow

Film im Rahmen des www.festivaldufilmvert.ch.

Als der international bekannte chinesische Künstler Ai Weiwei während eines Ferienaufenthalts 2015 auf Lesbos selber Zeuge einer Landung von Flüchtlingen wurde, hat ihn diese globale Katastrophe nicht mehr losgelassen. Er beschliesst einen Film mit 25 Filmteams zu drehen. Diese filmten in Syrien, Palästina und Jordanien, sowie in der östlichen Türkei und im Libanon, aber auch in Afghanistan, Kenia, Pakistan und im Irak. Gleichzeitig dokumentiert der Film die Grenzsituationen in Mexiko oder Ungarn, die «Flüchtlingsverarbeitung» in Thailand, in Deutschland und in der Schweiz. Ein bewegendes Filmdokument und ein Aufruf für mehr Solidarität, Menschlichkeit und Menschenrechte.

Deutschland 2017
140 Min, en/de/fr, digital
Regie: Ai Weiwei
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So 17. März 2019 • 19:30 Uhr

Eldorado

Markus Imhoof erzählt eine sehr persönliche Geschichte, um eine globale Katastrophe – das Schicksal von Tausenden von Menschen auf ihrer Flucht nach Europa – erfahrbar zu machen. Die vielschichtigen Aspekte und Facetten, die mit seiner eigenen Biographie verknüpft sind, machen Eldorado zu einem besonderen Werk über Flucht, ihre Ursachen und Auswirkungen. Er weitet den Blick für Zusammenhänge, die nur beim ersten Hinsehen auf die spezifische Situation der Schweiz verweisen, aber in Wirklichkeit universell und zutiefst human sind.

Schweiz 2017
100 Min, de, digital
Regie: Markus Imhof
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So 24. März 2019 • 19:30 Uhr

Als Paul übers Meer kam

Preuss erzählt die Geschichte eines Kameruners, den er 2014 in einem Waldgebiet nahe der marokkanischen Küste kennengelernt hat. Dass sich beide dort aufhielten, war kein Zufall: Paul wollte nach Europa, Preuss einen Film über die Flüchtlingskrise drehen. Ihre Begegnung war jedoch nicht geplant; und sie sollte beider Leben verändern. Während Preuss Paul auf seiner Reise nach Europa filmisch begleitet, stellt er sich immer wieder die Frage, ob es rechtens ist, wenn er als Filmemacher in die Handlung eingreift, indem er ihm hilft und ob es ethisch vertretbar ist, wenn er es nicht tut. Sein Film berührt uns nicht zuletzt darum, weil er sich nicht an die Maxime des «Nicht- Eingreifens» hält.

Deutschland 2017
91min Min, de, digital
Regie: Jakob Preuss
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So 31. März 2019 • 17:30 Uhr

Programmänderung: Willkommen in der Schweiz

Leider ist es uns nicht möglich, den angekündigten Film «L’héroïque lande» zu zeigen. Wir haben aber ein sehr passendes Schweizer Alternativprogramm für euch zusammengestellt.

So, 31. März, Willkommen in der Schweiz – Achtung Türöffnung schon um 17 Uhr,
Filmstart um 17.30 Uhr, Eintritt 22.- CHF, inkl. Suppe

Being Okey
Vor elf Jahren überfällt ein wütender Mob Okey und seinen Freund in ihrem Heimatdorf in Nigeria. Homosexualität ist dort ein Verbrechen. Sie entkommen nur knapp dem Tod – trotzdem gewährt die Schweiz Okey kein Asyl. Gefangen zwischen der ständigen Angst, zurückgeschafft zu werden und der Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit, lässt Okey an seiner inneren Zerrissenheit teilhaben. So erlebt er an der Zürich Pride bei dröhnenden Technorhythmen, was Freisein bedeutet. Während ihn im nächsten Moment die Vergangenheit einholt. Er hofft auf eine würdige Zukunft in der Schweiz, doch sie steht auf wackligem Fundament. Eine erneute Asylbefragung steht bevor. Sie wird über sein Leben entscheiden.
Der Film ist für den Deutschen Menschenrechts Filmpreis nominiert.

Nina Oppliger wird anwesend sein und beantwortet nach dem Film die Fragen des Publikums.

CH 2017, Nadia Lanfranchi, Nina Oppliger, 35 min, E/de, digital

Trailer und mehr Infos auf: www.beingokey.ch

Pause und Suppe

Willkommen in der Schweiz
Im Sommer 2015 suchen 1 Million Menschen auf der Flucht Schutz in Europa. 40’000 schaffen es bis in die Schweiz. Andreas Glarner, Gemeindepräsident der reichen Aargauer Gemeinde Oberwil-Lieli, will ein Exempel statuieren und weigert sich, in seinem Dorf 10 Flüchtlinge aufzunehmen. Johanna Gündel, Studentin und Tochter eines lokalen Gemüsebauern, organisiert mit der IG Solidarität den Widerstand gegen diese Nein-Politik. Die Grüne Regierungsrätin Susanne Hochuli, die für die Unterbringung der Asylsuchenden im Aargau zuständig ist, befürchtet, dass uns Ängste und ideologische Debatten davon abhalten, kluge Lösungen zu finden.

Der Film wurde 2017 am Filmfestival Locarno ausser Konkurrenz gezeigt.

Mehr Infos unter: https://www.filmbulletin.ch/full/filmkritik/2017-10-16_willkommen-schweiz/

CH 2017
83 Min, CH/de, digital
Regie: Sabine Gisiger
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