Identitätssuche, Familiendramen, Voyeurismus und Obsessionen stehen im Zentrum der Filme von Atom Egoyan. Geboren 1960 in Kairo als Sohn armenischer Eltern, wuchs Egoyan in Kanada auf, wo er in Toronto klassische Gitarre und Politik studierte und nach einigen Kurzfilmen 1984 mit „Die nächsten Angehörigen“ als Spielfilmregisseur debütierte. Mit dem für die Oscars nominierten „The Sweet Hereafter“ schaffte Egoyan den weltweiten Durchbruch. Egoyans Filme mit ihren parallelen Handlungssträngen und komplizierten Rückblenden erreichen ihre hypnotische Wirkung durch einlullende Kamerafahrten, wenig Musik, traumhafte Interieurs und die erst allmählich enthüllten Motive und Zusammenhänge der Personen, die „wie in einem Striptease“ in einer erotischen Inszenierung sich offenbaren.
Eigentlich wollten wir im März ausschliesslich Filme zeigen, die von Egoyan inszeniert wurden. Aus bestelltechnischen Gründen ist dies leider für 35 mm-Filme nicht möglich. Wir ergänzen Egoyans Filme mit zwei weiteren kanadischen Werken, wobei Away from Her von Egoyan produziert wurde.