War: What is it Good For?

«War: What is it Good For?» fragt Edwin Starr in seinem Hit von 1970. «Absolutely Nothing!» lautet die emphatische Replik. Doch ist es wirklich so einfach? Krieg kennt viele Profiteur*innen. Die Rüstungsindustrie setzt weltweit jährlich über eine halbe Billion Dollar mit der Produktion von Waffen und Kriegsmaterial um. Auch in Israel ist Rüstung ein Milliardengeschäft. «Wenn du eine israelische Waffe kaufst, dann kannst du sicher sein, dass sie getestet wurde», heisst es in Yotam Feldmans «The Lab». Beim titelgebenden «Labor» handelt es sich dabei nicht um ein privates Testgelände, das Rüstungsfirmen nutzen, um ihre neuesten Produkte auszuprobieren; vielmehr sind damit die zahlreichen Krisen und bewaffneten Konflikte gemeint, die wir zum «Nahostkonflikt» zusammenfassen. Krisengebiete als riesige Spielplätze für die Rüstungsindustrie, um ihre neuesten Gadgets auszuprobieren: da sage noch einer, Krieg nütze niemandem.

Doch weitaus mehr Menschen stehen auf der Verliererseite von Kriegen. Das gilt sowohl für unbewaffnete Zivilist*innen, wie für die Soldat*innen, die auf dem Schlachtfeld stehen.

Auch Ari Folmans autobiografische Dokumentation «Waltz With Bashir» beleuchtet eine Episode des Nahostkonflikts. Der animierte Film führt uns in den Libanonkrieg von 1982. Obwohl die Kampfhandlungen damals nur drei Monate andauerten, fanden tausende Menschen den Tod. Zu Ende des Krieges kam es zu Massakern an der Zivilbevölkerung. Der Protagonist hat an all das allerdings keine Erinnerung mehr. Erst Gespräche mit Kameraden aus der Armee lassen die Bilder des Krieges langsam zurückkehren…

In «Komm und sieh» wiederum erleben wir die Gräuel des Zweiten Weltkrieges durch die Augen des vierzehnjährigen belarussischen Dorfjungen Fljora. Gegen den Willen seiner Mutter schliesst er sich einer Partisanengruppe an, um gegen die Nazi-Besatzer zu kämpfen. Der Krieg erscheint ihm zunächst noch wie ein aufregendes Abenteuer, doch aus dem Spiel wird schnell bitterer Ernst…

«Barfuss durch Hiroshima» erzählt die Geschichte von Gen, der kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs versucht, zusammen mit seiner Familie im komplett zerstörten Hiroshima zu überleben. Doch obwohl Tod und Verwüstung allgegenwärtig sind und er zahlreiche Schicksalsschläge erleidet, macht Gen auch Erfahrungen, welche ihn wieder Hoffnung schöpfen lassen.

Dass Kriege und ihre schrecklichen Auswirkungen überhaupt in unser Bewusstsein rücken, ist dabei vor allem der Arbeit mutiger Reporter*innen und Medienschaffender geschuldet, die oft unter Einsatz ihres Lebens Informationen sammeln und über diese Konflikte berichten. Davon erzählt auch «Camille» von Boris Lojkine. Die junge Fotojournalistin Camille Lepage berichtet vom Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik, wobei sie ihre Arbeit schlussendlich ihr Leben kostet. Der Krieg dauert seit 2012 an, ist aber, wie viele andere Konflikte, schon lange wieder aus dem Fokus der Öffentlichkeit gerückt.