In Hollywood ist die Diskussion über eine höhere Frauenquote und ebensolche Wertschätzung im Film so aktuell wie nie. Namhafte US-Schauspielerinnen wie Angelina Jolie oder Meryl Streep liegen, trotz ihres Renommees, mit ihren Gagen weit unter denen ihrer männlichen Kollegen. Kathryn Bigelow gewann 2009 als erste Frau einen Oscar für die Beste Regie. Darstellerinnen wie Geena Davis oder Jessica Lawrence machen ihrem Ärger darüber öffentlich Luft. Schwarze Regisseurinnen wie Ava DuVernay, die sich doppelt diskriminiert fühlen, thematisieren diese Emanzipation gleichermassen in ihren Filmen («Selma»). Die Oscar-Academy hat die Kritik ernst genommen und im letzten Jahr 46 Prozent mehr Frauen in ihre Reihen aufgenommen, darunter auch die fünffache Gewinnerin des Schweizer Filmpreises Ursula Meier («Home»). Trotzdem ist noch viel zu tun. Auch in Europa werden Stimmen laut, die sich für die Unterstützung von Filmfrauen stark machen. So fordert Regisseurin Maren Ade («Toni Erdmann»), dass mehr als die Hälfte an öffentlichen Geldern an Frauen vergeben werden sollen. Wir zeigen in diesem Monat vier Filme von Regisseurinnen, mitunter auch mit einem beeindruckenden Aufgebot an talentierten Schauspielerinnen in der Blüte ihrer Jugend («The Virgin Suicides»), die wichtig, berauschend schön, skurril, klug, überraschend, bunt, witzig oder berührend sind. Doch vor allem sind sie eines: überzeugend. Also gebt den Filmfrauen, was ihnen zusteht!