Flotel Europa
Als der Regisseur dieses Films noch ein Kind war, stand er vor dem «Flotel Europa» und war begeistert, dass dieses riesige Schiff im Hafen von Kopenhagen fortan für ihn, seinen älteren Bruder und seine Mutter das neue Zuhause sein würde. Zusammen mit etwa 1000 Flüchtigen aus Ex-Jugoslawien. Durch seine Erinnerungen an jene Zeit gelingt es Vladimir Tomic, aus Privatdokumenten, die auch für die Bebilderung des Flüchtlingselends und einer gestohlenen Kindheit stehen, etwas Neues, Eigenes, Anderes zu machen. Die Perspektivverschiebung von innen nach aussen macht «Flotel Europa» zu einem autobiografischen Film über ein Schicksal, das einen sonderbar berührt, weil es den Flüchtling aus der Opferrolle befreit – und einen schüchternen Jungen in einen sympathischen Filmstar verwandelt.
70 Min, bs/en, digital
Regie: Vladimir Tomic