Keanu Reloaded
Abseits seiner Filmrollen ist Keanu Reeves für seine Bodenständigkeit, seine freundliche, zurückhaltende Persönlichkeit und seine Hilfsbereitschaft bekannt, was ihn zu einem der beliebtesten Schauspieler Hollywoods macht.
Reeves steht ikonisch für Filme der90er-Jahre, die geprägt waren von einer Mischung aus Hedonismus und der Frustration über den Kapitalismus. Wo geht es hin? Wofür lohnt es sich zu kämpfen?
Wir beginnen unsere Keanu-Reihe mit Point Break (1991), einem frühen Highlight seiner Karriere, in der er als FBI-Agent Johnny Utah an der Seite von Patrick Swayze einen Surf-Action-Thriller prägte. Die Geschichte gibt einem ein Gefühl vonFreiheit und man fühlt den Adrenalinrausch der Surfer-Clique.
In My Own Private Idaho (1991) zeigte Reeves seine schauspielerische Tiefe in einer emotionalen und komplexen Rolle als reicher, verlorener junger Mann, was seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellte. Gus Van Sants-Indie-Film war ein Auslöser für das New Queer Cinema. Er beleuchtet die Welt von männlichen Sexworkern (River Phoenix) und die Rebellion eines Suchenden (Reeves). Ein grossartiges Werk, das neben Blockbustern der 90er-Jahre immer noch herausragt.
Sein Auftritt in Bram Stoker’s Dracula (1992) als Jonathan Harker, in einer düsteren, visuell herausragenden Horrorgeschichte von Francis Ford Coppola, trug ebenfalls zu seinem Ruf als vielseitiger Schauspieler bei.
Doch der wahre internationale Durchbruch gelang ihm mit The Matrix (1999), wo er die Rolle des Neo übernahm und die Filmwelt mit seiner Darstellung des Auserwählten in einer dystopischen, künstlich geschaffenen Realität revolutionierte. The Matrix ist ein Film, der nicht nur die Bildsprache von Action-Filmen nachhaltig veränderte; auch philosophische Gedanken über Wahrnehmung, Freiheit und Wirklichkeit machen den Film zu einem Kultfilm. Was ist wahr und was ist nur eine Simulation und wie frei sind wir Menschen eigentlich? «Free your mind», wie Morpheus Neo (Reeves) rät. Worauf er antwortet: «Okey, dokey.»
Programmation: Katrin Jud & Silvio Foscan
So 05. Januar 2025 • 19:30 Uhr
My Own Private Idaho
My Own Private Idaho, geschrieben und inszeniert von Gus Van Sant, erzählt die Geschichte von Mike Waters (River Phoenix), und Scott Favor (Keanu Reeves). Beide sind junge Stricher in Portland, Oregon.
Mike leidet unter Narkolepsie und sucht nach seiner Mutter, während Scott aus einer wohlhabenden Familie stammt und gegen seinen dominanten Vater rebelliert. Die beiden Freunde begeben sich auf eine Reise, die sie durch verschiedene Städte und Länder führt, während sie ihre Identität und ihren Platz in der Welt suchen.
104 Min, ov/de, digtal
Regie: Gus van Sant
So 05. Januar 2025 • 19:30 Uhr
Vorfilm - Hülle
HÜLLE ist ein Kurzfilm, der auf einem Gedicht basiert und davon handelt, wie man es schafft, die Schale sozialer Normen und Komfortzonen zu durchbrechen. Die Konfrontation mit dieser Hülle wird dich zu deinen individuellen Vorstellungen von Freiheit führen.
7 Min, ch/en, digital
Regie: Andrea Chrisci
So 12. Januar 2025 • 19:30 Uhr
Point Break
Keanu Reeves schlüpft in diesem Action-Klassiker in die Rolle des jungen FBI-Agenten Johnny Utah, der als verdeckter Ermittler eine Reihe spektakulärer Banküberfälle aufzuklären versucht. Die Täter? Eine Gruppe von Surfern, die nicht nur für ihre waghalsigen Raubzüge, sondern auch für ihre lebensgefährlichen Extremsportarten bekannt sind.
Angeführt wird die Bande von dem charismatischen und mysteriösen Bodhi, gespielt von Patrick Swayze, der Utahs moralischen Kompass und Loyalität auf eine harte Probe stellt. Utah taucht tief in die Welt der Surfer ein und wird von der Freiheit und der intensiven Lebensweise angezogen, die Bodhi verkörpert. Doch die Grenzen zwischen Pflicht und Verlangen verschwimmen zunehmend, und Utah findet sich in einem gefährlichen Katz-und-Maus-Spiel wieder, bei dem es um viel mehr geht als nur um Recht und Ordnung.
122 Min, ov/de, digital
Regie: Kathryn Bigelow
So 19. Januar 2025 • 19:30 Uhr
Bram Stoker’s Dracula
Bram Stoker’s Dracula (1992) von Francis Ford Coppola hat sich seit seiner Veröffentlichung zu einem Kultfilm entwickelt. Die Mischung aus klassischem Horror, prachtvollen visuellen Effekten und einer intensiven, beinahe barocken Erzählweise hat die Fans in ihren Bann gezogen. Der Film zeichnet sich durch seine stilistische Überladenheit, die ungewöhnliche Mischung aus Romantik und Grauen sowie die denkwürdige Darstellung von Gary Oldman als Dracula aus, der eine tragische und komplexe Figur verkörpert. Die ikonischen Kostüme und das prächtige Set-Design verstärken den einzigartigen Charme des Films, der ihn von anderen Dracula-Adaptionen abhebt.
Für Keanu Reeves war die Rolle des Jonathan Harker ein wichtiger Schritt in seiner Karriere, auch wenn seine Leistung von einigen Kritikern weniger positiv bewertet wurde. Dennoch trug der Film zu seiner wachsenden Bekanntheit bei und ebnete den Weg für seinen späteren weltweiten Ruhm mit Filmen wie Speed (1994) und Matrix (1999).
128 Min, ov/de, digital
Regie: Francis Ford Coppola
So 26. Januar 2025 • 19:30 Uhr
The Matrix
Der Film von Lana und Lilly Wachowski (damals noch bekannt als Wachowski Brothers) ist ein Science-Fiction-Klassiker, der nicht nur tiefgreifende philosophische Fragen aufwirft, sondern auch feministische Aspekte thematisiert. In einer dystopischen Zukunft ist die Realität eine simulierte Welt, die von Maschinen erschaffen wurde, um die Menschheit zu kontrollieren. Der Film hinterfragt die Natur der Realität, das Spannungsverhältnis zwischen Illusion und Wahrheit sowie das Verhältnis von Schicksal und freiem Willen.
Ein feministischer Aspekt des Films ist die Darstellung von «Trinity» (Carrie-Anne Moss), die als starke, selbstbestimmte Kriegerin und Mentorin von Neo (Keanu Reeves) agiert. Sie ist nicht nur eine gleichwertige Partnerin, sondern auch eine der zentralen Figuren, die Neo bei seiner Selbstfindung unterstützt und seine Reise vorantreibt. Trinity ist ein starkes weibliches Vorbild in einem Genre, das oft von männlichen Helden dominiert wird. Ihre Charakterisierung bricht mit traditionellen Geschlechterrollen und zeigt eine androgyne Frau, die in einer von Männern dominierten Welt ihre Macht behauptet.
Die Matrix selbst kann als Metapher für patriarchale Strukturen interpretiert werden, die die Menschen (insbesondere Frauen) in Illusionen gefangen halten, um ihre Kontrolle zu sichern. Trinity, Neo und die anderen Charaktere durchbrechen diese Illusionen, um ihre wahre Macht zu erkennen und ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Der Film stellt die Frage, ob wir in einer von äusseren Kräften geprägten Welt leben, und fordert das Publikum dazu auf, über die Möglichkeit nachzudenken, die Kontrolle über die eigene Realität zurückzuerlangen.
Matrix ist somit nicht nur ein Action-Klassiker, sondern auch ein Film, der wichtige gesellschaftliche Themen aufgreift. Die Charaktere, besonders Trinity, verkörpern eine feministische Vision von Stärke, Selbstbestimmung und Widerstand gegen die Beschränkungen einer simulierten oder realen Gesellschaft.
136 Min, ov/de, digital
Regie: Lana und Lilly Wachowski